Nacht der Blasmusik 2011 – Auftakt nach Maß, aber schwaches Ende

Zweitageskonzept für „Nacht der Blasmusik“ geht nicht ganz auf/ Enttäuschung für Veranstalter

Völlig unterschiedlich wurden die beiden Festtage der vom Musikverein veranstalteten „Nacht der Blasmusik“ am Wochenende angenommen: Während das Open-Air-Gelände des Tanzcenters Deuber am Samstag sehr gut besucht war, ließ die Resonanz -vermutlich wetterbedingt- am Sonntag noch viel Luft nach oben.

Bereits im vergangenen Jahr war die Blasmusiknacht ein schöner Erfolg, die Besucherzahlen von damals wurden am Samstag sogar noch überboten. Die Protagonisten waren die gleichen wie die des Vorjahres: Drei Stunden lang bot zunächst das „Böhmische Fieber“ traditionelle Blasmusik im Stil der „Egerländer Musikanten“. Dank der präzisen Spielweise war die Darbietung des Ensembles für Kenner ein Genuß, Laien hatten ihren Spaß beim Mitklatschen und Schunkeln.

Besucher tanzen auf den Tischen

Im Anschluß zogen die „Stadelhofner“ das Publikum mit einer bunten Mischung aus Rock-und Pophits in ihren Bann. Zu Blamusikversionen von „AC/DC“, Elvis Presley und den „Ärzten“ begleitet von drei Gesangsstimmen (Simone Weidner, Johannes Karmann und der musikalische Leiter Frank Macht) tanzte das Publikum auf den Tischen. Entsprechend zufrieden war der erste Vorsitzende der veranstaltenden Blasmusik Modschiedel, Andreas Herold, zu Mitternacht: Gute Stimmung herrschte auf und vor der Bühne, die im Ausschank, an den Essenstheken und in der Musikbar ehrenamtlich tätigen Blasmusikmitglieder hatten gut zu tun.

Ein ganz anderes Bild bot sich aber am Festsonntag, der erstmals an die Nacht angehängt wurde. “Ehrlich gesagt: Wir hätten uns mehr erhofft“, meinte Herold, nachdem der Besuch schon zum Frühschoppen, als die Blasmusik selbst eine Kostprope ihres Könnens bot, eher dürftig war. Viel mehr los war dann auch nicht zum Kaffee und Kuchen am Nachmittag und zum Festausklang am Abend. Viele der Besucher begründeten die leeren Sitzreihen mit dem Wetter. Erst war es drückend heiß, dann kündigten dicke Wolken Regen an, der am frühen Abend tatsächlich kurz auf das Gelände niederging.

Keine Schuld am schwachen Besuch hatte der Musikverein Altenkunstadt, der vom Spätnachmittag an ein hörenswertes Programm bot, das quasi eine Zusammenfassung des vorigen Abends war: zunächst spielten die fast 30 Musiker traditionelle Polkas, Märsche und Walzer, später schwenkten sie mit Schlagern und Oldies auf die Stimmungsmaschine. Das Publikum war sehr angetan und belohnte jedes Stück mit Applaus- nur waren es nicht besonders viele Hände.

Neues Konzept?

Besonders enttäuscht war die Blasmusik darüber, dass Teile des Modschiedler Pfarrgebietes die Veranstaltung nicht mit einem Besuch unterstützen. Von einigen umliegenden Dörfern ließ sich am Sonntag niemand blicken, was nicht wenigen Mitgliedern sauer aufstieß. Schließlich verwendet die Kapelle viel Freizeit darauf, jedes Fest der Pfarrei musikalisch zu umrahmen.

Aus diesem Grund werden sich die Veranstalter bei ihren nächsten Zusammenkünften Gedanken darüber machen, ob das Konzept mit einer Blasmusik-Nacht und einer Feier am folgenden Tag für die Zukunft Bestand hat – ein Blick auf das Festgelände am Sonntag legte dies allerdings nicht nahe.

Text: Stefan Lutter

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