Mit dem Namen “Modschiedler” sind nicht die Einwohner unseres Dorfes gemeint sondern die Träger des Namens, von denen es auch heute noch einige gibt. Hier ein kurzer Einblick in die Geschichte (die unterschiedliche Schreibweise ist irrelevant, damals wurden Urkunden und Bücher nach mündlichen Angaben geschrieben):
Jahr |
Name |
1293 |
Ritter Arnold von Mudschidl |
1300 |
Cuntz Modschiedler von Gerau |
1308 |
Heinrich von Motzidel |
1315 |
Friedrich Modschiedler |
1327 |
Ritter Konrad von Modschiedl |
1344 |
Heinrich von Modschiedel |
1350 |
Heinrich Motschiedler |
1380 |
Nicolaus Junior Motschidler von Gerau zu Motschidel |
1515 |
Georg Modschidler von Gerau zu Ebermannstadt, Reinsbrunn und Waldshausen |
1548 |
Valentin Motschiedler von Gerau zu Ebermannstadt |
1574 |
Valentin Motschidler von Gerau zu Gerau |
Wappen der Familie Modschiedler
Die Modschiedler waren weit verbreitet, es muß eine ganze Reihe von Stämmen mit unterschiedlichster Tätigkeit gegeben haben. So gab es geistliche Herren wie Heinrich von Modschiedel, der als Pfarrer von Kirchenehrenbach vor 1344 einen Jahrtag hatte; einen Balthasar Modschiedler, der 1437 Verweser an der Pfarrei “Unsere Liebe Frau zu Bamberg” war. Aber auch einen Ulrich Motschiedler, der 1413 zu den Hauptleuten und deren Knechten gezählt wurde die wegen Straßenraub von Burggraf Johann nicht geahndet wurden. Oder einen Hans Motschiedler dem 1411 mit anderen das Amt Böheimstein von Wenzels Tschechischem Amtmann Borziwoy verpfändet war.
Für uns maßgeblich aber sind die Modschiedler zu Gerau (=Görau). Dieses alte fränkische Adelsgeschlecht umfasste Ländereien in Görau, Geuthenreuth, Buchau, Wüstenbuchau, Pöhl, Wüstendorf, Zultenberg, Neudorf, Modschiedel, Seubersdorf, Azendorf, Weiden, Weismain, Ützing, Stublang, Frauendorf, Kaider und Köttel. Für die Zersplitterung des Besitzes waren die Bauernkriege, die Reformation und die Gegenreformation unter dem Fürstbischof Neithard von Thüngen (1591 – 1598), die Raubzüge des Albrecht Alcibiades und letztlich der 30-jährige Krieg verantwortlich.
Dem letzten Modschiedler zu Gerau – Hans Christoph – wurde 1625 vom Erzbischof von Bamberg sämtliche übrig gebliebenen Güter gewaltsam enteignet weil dieser sich zu dem lutherischem Glauben bekannte. Seine letzten Jahre hatte Hans Christoph als Bettler verbracht eher er 1633 oder 1634 verstarb und damit auch der letzte Adliger der Görauer Linie.
Interessanter Link zur Ahnenforschung: www.modschiedler.de