Modschiedler öffnen Türen und lassen Gäste Landluft schnuppern

Zusammen mit dem Tag des offenen Hofes, den der Bauernverband organisiert, stellen die Einwohner am 29. Mai ihr Örtchen vor und geben Einblick in eine Gemeinschaft, die Bewohner, Vereine und Betriebe von gestern und heute zeigt. An diesem Tag muss der Verkehr draußen bleiben.

“Das ist ein Zuckerl, zu sehen, wie viele Leute mitmachen, sei es aktiv bei der Organisation oder indem sie ihr Anwesen für den Tag entsprechend gestalten”, lobt Kreisfachberater Michael Stromer von der Umweltstation.
Gartenbauverein, Feuerwehr, Blasmusik, Backofengemeinschaft, “Haus der Kinder” und Stammtisch “Stiefelknechte” – die Vereine zeugen nicht nur von einem aktiven Dorfleben, sie sorgen auch für einen gelungen Tag. Dieser beginnt um 9 Uhr in der katholischen Pfarrkirche St.-Johannes-Baptista mit einem Gottesdienst.
In der Pfarrkirche gibt Kreisheimatpflegerin Andrea Göldner mehrmals am Tag Erläuterungen zur Geschichte. Dabei wird auch das Geläut der alten und neuen Glocken zu hören sein. Bieranstich ist mit Schirmherrin Emmi Zeulner (CSU) um 10.30 Uhr am Dorfplatz am sanierten Backhaus.

Die Bundestagsabgeordnete freut sich auf den Tag: “Es ist aufregend, dass man überall mal reinschauen kann und das Dorfleben hautnah mitbekommt.” Es sei eine besondere Attraktion für die ganze Region, vor allem, weil Modschiedel weithin bekannt sei. “Ich war überrascht zu hören, wie viele Ehen im Tanzcenter entstanden sind”, erzählt Zeulner.

Genau dort, im Tanzcenter Deuber, gibt es um 14.30 Uhr Tanztee, außerdem kann man sich beim Bus- und Fuhrunternehmen über die Ausbildung zum Berufskraftfahrer informieren. Auch andere Gewerbe sind im Dorf auf der Weismainer Alb im Naturpark Fränkische Schweiz – Veldensteiner Forst vertreten: Gastronomie, Reisebüro, Landschaftsbau, Orthopädie, Flechthandwerk, Lagerhaus der Raiffeisen, Bastelartikel/Deko, Hackschnitzelproduktion, Metallbau und Holzschnitzer.

Beim Holzschnitzer gibt es Vorführungen mit der Hand- und Motorsäge. Rund ums neue Wohnen gibt die Stadt Auskunft zu freien Baugrundstücken. Außerdem können ein Neubau (Massivhaus) sowie ein sich im Bau befindliches Haus (Holzbau) besichtigt werden.

Modschiedel: kein Museumsdorf

An der neuen Kindertagesstätte ist das Spielmobil des Landkreises zu Gast, ab 14 Uhr gibt es eine Zaubershow. Vormittags wird der neue gebaute Weg am Kindergarten eröffnet. Am alten Kindergarten präsentiert sich die Blasmusik Modschiedel und beim sanierten Backhaus am Dorfplatz gibt es Deftiges zum Mittagessen sowie Erfrischungen, Kaffee und Kuchen.

“Es gibt viel zu sehen, trotzdem ist Modschiedel kein Museumsdorf”, sagt Landrat Christian Meißner (CSU). Im Ort gibt es noch zwei Vollerwerbs- und drei Nebenerwerbsbauern. Die Landwirtschaft sei Teil des Dorfes, es werde Tradition und Geschichte hoch gehalten, andererseits viel in Zukunft und Modernes investiert. “Es rührt sich etwas, und trotzdem geht es nicht um Perfektion, sondern ums gemeinsame Leben und Gestalten.”
Der Tag des offenen Dorfes soll auch zeigen, welche Lebensqualität, Werte und Möglichkeiten allgemein in den heimischen Dörfern stecken. Er lobte den Mut der Dorfbewohner, die Premieren-Veranstaltung zu organisieren: “Die Modschiedler trauen sich da etwas.” Das bestätigt Bürgermeister Udo Dauer (CSU). “Es ist schön, nach anfänglichen Bedenken, die im Dorf herrschten, zu sehen, dass die Dorfgemeinschaft es schafft, den Tag auszurichten.”

Blick über die Schulter

Beim Tag des offenen Hofes lässt sich Familie Herold von 10 bis 16 Uhr über die Schulter schauen. Unter dem Jahresmotto des Bauernverbandes “Landwirt-schaf(f)t Heimat” wird der Betrieb mit Milchviehhaltung vorgestellt. Ein Rundgang über den Hof liefert einige Antworten. Außerdem kann der moderne Milchviehstall mit Melkroboter besichtigt und an einem Stand der Landfrauen Milch gekostet werden.

“Sie können erleben, mit wie viel Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein wir in unseren Ställen und auf den Feldern gesunde Lebensmittel für uns alle erzeugen”, sagt Kreisbäuerin Marion Warmuth. Und Kreisobmann Michael Bienlein fügt zu: “Wir leben in einer herrlichen Region, unsere Bauern erhalten die attraktive Kulturlandschaft. Die Landwirtschaft sind die Wurzeln innerhalb eines Dorfes.”

Auszug aus Fränkischer Tag am 03.05.2016, Bild Kathrin Huber

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