Von der „Kerwes-Musik“ zum Aushängeschild
“Den Mitmenschen Freude zu machen mit Musik, ist doch das Beste, was man auf der Welt tun kann.“ Mit diesem Zitat aus dem Festschrift zum zehnjährigen Bestehen des Musikvereins unterstrich der Kreisvorsitzende des Nordbayerischen Musikbundes (NBMB), Horst Sünkel, beim Festakt am Sonntagnachmittag die Bedeutung der Blasmusik, die anlässlich ihres 25-jährigen Gründungsjubiläums eine Vielzahl treuer Mitglieder ehrte.
Während die Weismainer Blasmusik dem Verein musikalisch zum 25. „Geburtstag“ gratulierte, sprachen nach der Eröffnung durch Vorsitzenden Andreas Herold mehrere Redner ihre Glückwünsche aus. NBMB-Bezirksvorsitzender Werner Pörner stellte die Nachwuchsarbeit in den Mittelpunkt: „Ich möchte mich bei der Blasmusik Modschiedel bedanken für das, was sie für die jungen Leute getan hat.“ Schließlich präge es für das ganze Leben, wenn Gemeinschaftsgeist und die Freude an der Musik schon in der Kindheit geweckt würden.
Ähnlich äußerte sich auch Zweiter Bürgermeister Hans Schott, der dem Verein „keine Probleme beim Nachwuchs“ attestierte und der Kapelle ein Kompliment dafür aussprach, wie sie den Stadtbereich Weismain musikalisch repräsentiere. Mit einem Blick in die Chronik verknüpfte Kreisvorsitzender Sünkel seine Ansprache. Der 8. September 1989, an dem engagierte Musiker den Verein aus der Taufe hoben, sei „ein grandioser Tag für Modschiedel und die Blasmusik“ gewesen.
Sicherlich sei die Gründung damals von vielen Seiten belächelt und von kritischen Worten begleitet worden, mutmaßte der Kreisvorsitzende. Umso erfreulicher sei es, dass sich die Verantwortlichen nicht beirren ließen und dem Weg der kontinuierlichen Aus- und Weiterbildung gefolgt seien. Nur so habe sich die Modschiedler Blasmusik zu einem ausgezeichneten Klangkörper entwickeln können, „der sich sehen und hören lassen kann“.
Sämtliche Ehrengäste betonten das Engagement der Führungskräfte, was sich auch im Ehrungsreigen widerspiegelte. Georg Will und Bernhard Kießling, 1. beziehungsweise 2. Vorsitzender der ersten Stunde und heute noch aktiv im Vorstand, wurden für 25-jährige Tätigkeit ausgezeichnet. Ebenfalls für ihre Verdienste in der Führung geehrt wurden der Vorsitzende Andreas Herold (15 Jahre Tätigkeit), seine Stellvertreterin Andrea Krapp (zehn Jahre) und Kassiererin Christine Kießling (15 Jahre).
Für ein zweites Mal auf die Bühne gebeten wurde Georg Will bei der Würdigung langjähriger Musiker. Er erhielt die Ehrennadel in Gold für 50 Jahre aktiven Musizierens, da er als Trompeter schon vor seiner Zeit in Modschiedel in anderen Kapellen spielte. Gleiches gilt für Marschtrommler Hans Herold, er musiziert seit vier Jahrzehnten. Auf 20 Jahre als Trompeter und Flügelhornist blickt Dirigent Simon Ehnes zurück, wofür er mit der silbernen Ehrennadel bedacht wurde. Patrik Krapp (Tenorhorn) feiert sein zehnjähriges Musikerjubiläum.
Mit einer Nadel und einer gerahmten Urkunde, auf der die Kapelle heute und vor 25 Jahren abgebildet ist, belohnte der Musikverein die Gründungsmitglieder Alexandra Feil, Siegfried Feil, Thomas Feil, Rudolf Freitag, Alfred Herold, Hans Herold, Manfred Herold, Michael Herold, Stefan Herold, Elke Hübner, Barbara Karmann, Monika Karmann, Bernhard Kießling, Stefan Kießling, Hans Obendorfer, Jürgen Reul, Baptist Schmitt und Georg Will.
Den musikalischen Höhepunkt der zweitägigen Jubiläumsfeier hatten die Besucher am Vorabend erlebt, als der Musikverein Pettstadt, dem der Hauptausbilder der „Modschiedler“, Michael Saffer, angehört, das Publikum begeisterte. Auch die „Brunnabar“ am Dorfplatz war bis in die Nacht bevölkert. Überrascht von der guten Resonanz waren die Veranstalter auch beim von der Jubelkapelle umrahmten Frühschoppen am Sonntag und dem anschließenden Mittagessen, für das sogar zusätzliche Gerichte zubereitet werden mussten. Ein Dank galt den knapp 50 Helfern, die die Besuchermassen versorgten.
Anlass zur Zuversicht, dass es nicht das letzte Blasmusik-Jubiläumsfest im Dorf war, lieferte Dirigent Simon Ehnes. Er freut sich darüber, dass dem Orchester in den vergangenen acht Jahren unter seiner Regie der Wandel von einer „Kirchweihweihmusik zur vollwertigen Kapelle gelungen“ sei. Ehnes beobachtet eine gestiegene Wertschätzung in der Bevölkerung, bezeichnet die Kapelle aus „Aushängeschild für Modschiedel“ – nicht zuletzt durch Mitglieder, die den Musikbund-Auswahlorchestern angehören.
Ermöglicht worden sei dies durch den verstärkten Fokus auf die Ausbildung junger Musiker, für die Berufsmusiker verantwortlich sind. Auch die Vorbereitung auf Konzerte werde von Dozenten und Gastmusikern begleitet. Der musikalische Leiter hofft, dass er gemeinsam mit den fast 50 Aktiven (davon gehören 25 den beiden Jugendorchestern an) auch in Zukunft den Spagat zwischen Tradition und Moderne meistert. „Die Weichen sind gestellt. Jetzt dürfen wir das Ganze aber nicht einschlafen lassen.“ Und dann stehen die Chancen gut, dass die Blasmusik ihren Mitmenschen noch lange Zeit Freude machen kann.
Seit 25 Jahren treue Mitglieder
Lang war die Liste der Personen, die der Blasmusik in ihrem Gründungsjahr beigetreten waren und nun für ihre 25-jährige Treue mit der Vereinsnadel ausgezeichnet wurden: Hans Bienlein, Hans Dauer, Georg Dauer, Alfons Deuber, Jakob Deuber, Heinrich Dicker, Käthe Dicker, Reinhold Dorsch, Hans Dück, Rudolf Düthorn, Georg Düthorn, Johann Düthorn, Maria Düthorn, Andreas Dütsch, Magdalena Förster, Peter Freitag, Cäcilia Geißler, Josef Geißler, Leonhard Graßmann, Georg Grießinger, Matthias Hatzold, Walter Hausdorf, Anna Herold, Alfons Herold, Anton Herold, Edmund Herold, Georg Herold, Josef Herold, Matthias Herold, Oswin Herold (Hausnummer 41), Oswin Herold (Hausnummer 28a), Willibald Herold, Georg Hollfelder, Helmut Hübner, Josef Hümmer, Thomas Hümmer, Otto Kießling, Christine Kießling, Josef Knauer, Hans Knauer, Richard Kornitzky, Alfred Kraus, Baptist Kunzelmann, Klaus Lenke, Bernhard Lindner, Hans Linz, Georg Müller, Gerd Müller, Andreas Pfister, Annemarie Pfister, Hans Popp, Andreas Reuß, Hans-Peter Schmitt, Edmund Schmitt, Renate Schmitt, Andreas Schmitt, Friedrich Seibold, Erwin Sommer, Andreas Weiß, Hans Welsch, Alfred Will und Karl-Heinz Zapf.
Auszug aus Obermain-Tagblatt 18.08.2014, Text und Foto: Stefan Lutter