Vorbereitungen für die Dorferneuerung in Modschiedel

Die Dorferneuerung in Modschiedel stand im Mittelpunkt der jüngsten Sitzung des Weismainer Bauausschusses. Voraussetzung ist die Vergrößerung eines sogenannten Versickerungsbeckens am Ortsrand, da bei Starkregen das Wasser aus der Ortsmitte nur schwer ablaufen kann. Mit einer besseren Zuleitung zum Sickerbecken und dessen Vergrößerung soll das Problem im Rahmen des Kanalneubaus behoben werden.

In Gesprächen hätten die betroffenen Anlieger dem Vorhaben zugestimmt, berichtete Bürgermeister Michael Zapf. Das Versickerbecken auf der Flurnummer 1740 solle erweitert werden und über eine rückwärtige Zufahrt neu erschlossen werden, da die bisherige zu steil und und zu schmal sei. Die Zufahrt für Lastwagen ist notwendig, da die Filterschicht des Sickerbeckens regelmäßig abgesaugt und Verlandungen ausgebaggert werden müssen. Vorgesehen ist eine 3,50 Meter breite wassergebundene Fahrbahndecke bis zur Straße nach Seubersdorf.

 

Die Untere Naturschutzbehörde und das Wasserwirtschaftsamt wurden bei den Planungen beteiligt. Das Sickerbecken soll naturnah mit heimischen, gruppenartigen Strauchpflanzungen in die Umgebung eingebettet werden. Die Wasserbausteine sollen nicht völlig mit Erde bedeckt werden. Modellierungsarbeiten sollen mit mageren offenen Felsbereichen und einer Vegetationsschicht im Sickerbereich gestaltet werden. Da im Becken keine Geröllschichten oder tief wurzelnden Pflanzungen erlaubt sind, soll der für die landschaftspflegerischen und artenrechtlichen Belange erforderliche Grünstreifen im Außenbereich um drei Meter verbreitert werden. Die Ansaat und die Pflanzung von Sträuchern soll bis Herbst erfolgen.

Da die Bauarbeiten nicht in den Förderbereich der RZWAS fallen, sei kein Zuschuss zu erwarten, so Zapf. „Erst werden die Maßnahmen außenherum hochgeschraubt, aber eine Kommune wie Weismain, die finanziell nicht auf Rosen gebettet ist, muss sehen, wo sie bleibt“, kritisierte Michael Dreiseitel (SPD).

Deuber: Das Amt muss auch seine Hausaufgaben machen

„Beim Kanalbau, der Sickeranlage und der anstehenden Dorferneuerung hat die Stadt Weismain ihre Hausaufgaben gemacht, doch das zuständige Amt kommt nicht hinterher“, bedauerte der Bürgermeister. Alfons Deuber (CSU) forderte, Druck auf das zuständige Amt für ländliche Entwicklung auszuüben. „Egal ob Kanal-, und Sickergrubenbau, Glasfaserverlegung oder Ortserneuerung – alles sollte zeitgleich geschehen, um Wiederholungsmaßnahmen zu vermeiden“, forderte er. Bei der Gestaltung des Dorfplatzes können auch die Bürger ihre Ideen einbringen. Der Stadtrat werde über alle möglichen schritte informiert, sagte Michael Zapf. Der Landschaftspflegeverband könne Konzepte für die späteren Pflege erstellen und diese durch heimische Landwirte ausgeführt werden, meinte Michael Bienlein (CSU). Dies habe sich bei ähnlichen Projekten im Kreis als kostengünstig und sinnvoll erwiesen.

 

Auszug aus dem Obermain Tagblatt vom 11.03.2021

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