Ortsumfahrung Modschiedel: 2,9 Millionen Euro Zuschuss

Die Ortsumgehung von Modschiedel wird die Lebensqualität erheblich verbessern und die Verkehrssicherheit erhöhen. Die Umgestaltung der Einmündung der neuen Kreisstraße Lif 12 in die Staatsstraße 2190 ist ein wesentlicher Beitrag dazu“, betonte Landrat Christian Meißner bei einem Ortstermin mit Baudirektorin Katrin Roth vom Staatlichen Bauamt Bamberg, der Bundestagsabgeordneten Emmi Zeulner, dem Zweiten Weismainer Bürgermeister Matthias Müller, dem Leiter des Kreisbauhofs, Heiko Tremel, und Vertretern der Bau ausführenden Firma mit Geschäftsführer Peter Dechant.

Unterstützung mit der maximalen Fördersumme

Gute Nachrichten erhielt der Landkreis Lichtenfels am Donnerstag hinsichtlich der Finanzierung der Ortsumgehung aus dem Bayerischen Verkehrsministerium: Laut Verkehrsministerin Kerstin Schreyer unterstützt der Freistaat den Landkreis beim Bau der Ortsumgehung Modschiedel mit der maximalen Fördersumme von 2,9 Millionen Euro. Die Gesamtkosten für die 1,5 Kilometer lange Ortsumgehung von Modschiedel liegen bei mehr als 5,7 Millionen Euro. „Über diese hohe Förderung freuen wir uns in diesen herausfordernden Zeiten ganz besonders“, freute sich der Landrat.

Wichtige Zubringerstraße zum überörtlichen Verkehrsnetz

Die Kreisstraße Lif 12 verbindet die Ortsteile Modschiedel, Wunkendorf und Wohnsig mit der Stadt Weismain. Sie ist eine wichtige Zubringerstraße zum überörtlichen Verkehrsnetz und soll laut Verkehrsministerium zur Staatsstraße aufgestuft werden, um den Schwerverkehr zu verlagern, der bislang durch das landschaftlich wertvolle Kleinziegenfelder Tal rollt. Nach der Ortsumgehung Weismain wird mit der Ortsumgehung Modschiedel nun ein weiterer Teil eines Verkehrskonzepts zur Entlastung der betroffenen Gemeinden vom Durchgangsverkehr verwirklicht.

„Mit der Verlegung der Einmündung der Kreisstraße Lif 12 in die Staatstraße 2190 südlich von Modschiedel schaffen wir eine übersichtliche Einmündung und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit“, unterstreicht auch Baudirektorin Katrin Roth. Der Landrat zeigte sich sehr erfreut, dass dieser gefährliche Einmündungsbereich in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Bauamt umgebaut werden kann.

Einem deutlichen Bürgerwunsch entsprochen

Der Umbau der Einmündung sei ein deutlicher Bürgerwunsch bei den Ortsversammlungen zur neuen Ortsumgehung gewesen, erinnerte er. In Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Bauamt, Stadtrat Weismain und Kreistag Lichtenfels sei eine sinnvolle Lösung entstanden, so Meißner. Wie Heiko Tremel erläuterte, werden durch die Verlegung der Einmündung die Sichtweiten verbessert werden. Ein Fahrbahnteiler hilft bei der Orientierung und dient der Verkehrssicherheit. Das Wegekreuz, das an der alten Kreuzung stand, wird versetzt.

Planung reicht bis ins Jahr 1996 zurück

Die Ortsumfahrung Modschiedel im Zuge der Lif 12 ist eine Maßnahme des Landkreises Lichtenfels. Koordiniert wird diese vom Kreisbauhof. Das Staatliche Bauamt Bamberg ist beteiligt, weil die Lif 12 in die St 2190 südlich Modschiedel einmündet und diese Einmündung im Zuge der Maßnahme aus Gründen der Verkehrssicherheit verlegt und ausgebaut wird. Finanziert wird die Maßnahme vom Landkreis Lichtenfels, der dafür Zuwendungen vom Freistaat Bayern und von der Regierung von Oberfranken erhält.

Das Staatliche Bauamt Bamberg ist nur bei der Einmündung nach Kreuzungsrecht kostenbeteiligt. Die Kosten allein für die Verlegung und den Ausbau der Einmündung, samt Anpassungsmaßnahmen im landwirtschaftlichen Wegenetz und sonstiger begleitender Maßnahmen betragen (nach Stand zum Abschluss der Kreuzungsvereinbarung) insgesamt 1 263 000 Euro. Davon trägt das Staatliche Bauamt 842 421 Euro, der Landkreis 420 579 Euro.

Wie der Leiter des Kreisbauhofs, Heiko Tremel, erläuterte, hat die Ortsumgehung eine Gesamtlänge von ca. 1,5 Kilometer, der Umbau des Kreuzungsbereichs mit der Staatstraße 2190 umfasst 0,6 Kilometer. Über 20 Jahre Arbeit stecken in der Ortsumfahrung, deren Planungsursprünge bis ins Jahr 1996 zurückzuführen sind, informierte Landrat Christian Meißner weiter.

Mit dem Bau der Umgehung von Weismain habe die Stadt Weismain zusammen mit dem Staatlichen Bauamt Bamberg den ersten Abschnitt der geplanten Verkehrsverlagerung aus dem Kleinziegenfelder Tal zur Autobahn A 70 verwirklicht. In der Folge galt es, das nächste Puzzleteil dieses Verkehrskonzeptes zu einer zielführenden und realisierbaren Lösung zu führen: die Ortsumgehung von Modschiedel.

Seit etwa sechs Jahren wurde die Planung für diese Umfahrung intensiv vorangetrieben und war für viele Beteiligte auch eine Geduldsprobe, sagte Meißner. Der ersten Bürgerversammlung im April 2015 folgten viele notwendige und sinnvolle Abstimmungen mit allen Beteiligten. Baubeginn war schließlich am 18. Mai 2020.

Naturschutz hat einen hohen Stellenwert

Der Landrat macht deutlich, dass sich durch die Umgehung die Lebensqualität in Modschiedel, die Verkehrssicherheit und die Entwicklungsmöglichkeiten verbessern werden. Das Bauprojekt sei im Vorfeld eng mit der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt abgestimmt worden. Bei den Planungen habe man großen Wert darauf gelegt, im Einklang mit der Natur zu planen, was auch gut gelungen sei.

Über den Baufortschritt unterrichtete vor Ort Alexander Dauer, Abteilungsleiter Tiefbau der Bau ausführenden Firma Dechant. Der Bau der Umgehungsstraße Modschiedel sei in acht Bauabschnitte gegliedert. Die beiden ersten seien bereits abgeschlossen, die Fertigstellung des dritten – die Verkehrsfreigabe des Anschlusses an die Staatsstraße 2190 –- ist für den 27. November 2020 geplant. Fertig sein soll die Straße Ende Juli 2021. Doch hoffe man, die Arbeiten früher abschließen zu können, sagte Dauer.

Beeindruckend war sein statistischer Überblick: So werden für die 2,1 Kilometer lange Straße insgesamt rund 35 000 Kubikmeter Erde bewegt, 19 500 Quadratmeter Asphalt verbaut und 800 Meter Entwässerungsanlagen verlegt.

 

Auszug aus dem Obermain Tagblatt vom 02.11.2020

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