Die Schöpfung Gottes achten und bewahren

Mit einem beeindruckenden Festgottesdienst in der Pfarrkirche von Modschiedel, maßgeblich von der Hegegemeinschaft Hochjura organisiert, erwiesen die Jäger ihrem Schutzpatron, dem heiligen Hubertus, die Ehre. Zugleich ging im Rahmen der Messe der Appell an alle, hinter der Natur und allen Lebewesen den Schöpfer selbst zu erkennen.

In der katholischen Pfarrkirche von Modschiedel begrüßte der Kreisvorsitzende des Jagdschutz- und Jägervereins von Lichtenfels, Michael Ament, die Waidkameraden sowie die zahlreichen Gottesdienstbesucher. Er betonte, dass der Respekt vor der Natur und der Erhalt eines artenreichen Wildbestandes mit seinen natürlichen Lebensgrundlagen für die Jäger einen besonderen Stellenwert haben. Einprägsam stimmten danach Basilikaorganist Georg Hagel und die Parforcehorn-Bläsergruppe des BJV Lichtenfels mit ihren Naturhörnern in die Messe ein. „Lobet den Herren“, klang es machtvoll durchs Gotteshaus.

Kreuz im Geweih

In der liebevoll gepflegten Kirche von Modschiedel, die an diesem Tag mit Fichten- und Tannenzweigen geschmückt war und vor deren Altar ein Kreuz zwischen Rothirschstangen leuchtete, ging Pfarrer Gerhard Möckel bei seiner Predigt vor allem auf den heiligen Hubertus ein, der Mitte des sechsten Jahrhunderts geboren wurde. Als Kind einer angesehenen Familie genoss er eine wohlbehütete Kindheit und eine gute Ausbildung. Nach dem frühen Tod seiner Gattin suchte er Ablenkung von seinem Kummer in weltlichen Vergnügen und auf der Jagd. Häufig war er dabei ganz weit weg von Menschen, etwa im Ardennenwald unterwegs. Als er wieder einmal einem Rothirschen nachjagte, wandte sich dieser plötzlich um, zwischen seinen Geweihstangen leuchtete ein Kreuz, und Hubertus hörte eine Stimme sprechen.

Können diese Ereignisse nicht auch auf die heutige Zeit übertragen werden, fragte Pfarrer Gerhard Möckel. Denn nicht selten bleiben in manchen Familien Wünsche unerfüllt und Planungen werden durch Schicksalsschläge über den Haufen geworfen. Mitunter zögen dunkle Wolken auf und manche Menschen versuchten dann, Ablenkung von ihrem Schmerz zu finden, oder stürzen sich in das Arbeitsleben. Nur bemerkten sie dabei nicht, wie weit sie sich vom eigentlichen Leben entfernen. Niemand solle aber vergessen, dass Gott immer und für alle Menschen da sei und sein Herz für sie öffne.

Auch das Bild der Jäger habe sich im Lauf der Jahrhunderte gewandelt, fuhr Pfarrer Gerhard Möckel fort: Sie seien immer mehr zum Heger, Pfleger und Beschützer der Natur geworden. Diese Achtung vor dem Leben, insbesondere der frei lebenden Tiere, solle der Bewahrung der Schöpfung Gottes dienen. So, wie der heilige Hubertus hinter dem Kreuz Gott entdeckt und sein Leben gewandelt hat und ein anderer Mensch geworden ist, können jeder auch heute in allen Blumen, Pflanzen, Bäumen und Tieren die Schöpfung und damit Gott selbst entdecken.

Klangvoller Ausklang

Mit den Parforcehörnern der Bläsergruppe unter der Leitung von Viala Zdenek nahm die Hubertusmesse in Modschiedel einen wohlvorbereiteten Ausklang. Anschließend fanden sich die Jäger zu einer gemütlichen Einkehr im Gasthof Deuber zusammen, wo BJV-Kreisvorsitzender Michael Ament und Hegegemeinschaftsleiter Gisbert Sattler Grußworte sprachen.

Ehrenvorsitzender Ernst Fink würdigte bei dieser Gelegenheit das Engagement der Hegegemeinschaft Hochjura mit ihrem Leiter Gisbert Sattler und dankte den Helfern. Sein Amt sieht er bei seinem Nachfolger, dem Hegegemeinschaftsleiter Gisbert Sattler, in den besten Händen. Fink lobte: „Diese Hubertusmesse in Modschiedel war ein Erlebnis.“

Auszug aus Obermain Tagblatt vom 22.11.2015

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